Die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen gewinnt auch in der Intralogistik rasant an Bedeutung. Geeignete Softwarelösungen tragen zur Steigerung der Effizienz der innerbetrieblichen Abläufe bei.
Die Veranstaltung am 13. Oktober 2022 zeigte, dass die Intralogistik als Querschnittsfunktion innerhalb eines Unternehmens eine wichtige Stellung einnimmt. Sie umfasst dabei die Organisation, Steuerung, Durchführung und Optimierung des innerbetrieblichen Materialflusses, der Informationsströme sowie des Warenumschlags in der Industrie.
Für einen optimalen Materialfluss innerhalb der Fertigung sowie innerhalb des Unternehmens insgesamt, ist das reibungslose und anpassungsfähige Ineinandergreifen verschiedener Systeme und Komponenten notwendig. Eine vorab unter den Teilnehmern des Erfahrungsaustausches durchgeführte Umfrage kam zu dem Ergebnis, dass folgende Intralogistik-Lösungen bereits eingesetzt werden: Gut 50 Prozent der Befragten gab an, dass sie bereits auf Cloud-Lösungen in der Intralogistik setzen und knapp 30 Prozent auf fahrerlose Transportsysteme. Zum geringeren Teil werden Lösungen eingesetzt, die auf künstlicher Intelligenz oder Low Code basieren (je knapp 20 Prozent).
Florian Klein, Referent des VDMA Software und Digitalisierung, stellte das Leistungsspektrum des Fachverbandes im Themenfeld Intralogistik vor. Der Tenor war dabei, dass IT-Systeme zu mehr Transparenz in der Intralogistik beitragen. Diese Transparenz zu erreichen ist nicht einfach, da die Lieferketten sich durch eine hohe Komplexität auszeichnen und mit der Digitalisierung der gesamten Lieferkette auch ein hoher Aufwand verbunden ist. Dieser Aufwand kann durch neue Technologien reduziert werden. Chancen ergeben sich hier beispielsweise für die Intralogistik durch neue Technologien wie Blockchain, Low Code und Robotic Process Automation.
Dr. Jan Schäpers, Geschäftsführer der HEGLA-HANIC GmbH, stellte in einem Praxisbeispiel eine Softwarelösung für die Intralogisitik in der flachglasverarbeitenden Industrie vor. Anhand seines Beispiels wurde deutlich, dass neben einer guten Softwarelösung die beiden Faktoren „Schnittstellen“ und „Qualität der Daten“ entscheidend sind. Je nach Rahmenbedingungen (bestehende Fabrik oder neue Fabrik auf der „grünen Wiese“) sind die Herausforderungen für die Einführung einer neuen Softwarelösung größer oder kleiner.
Vertriebsingenieur Mark Lüttmann der Bosch Rexroth AG zeigte anhand eines weiteren Firmenbeispiels wie digitales Shopfloormanagement mit der Softwarelösung „ActiveCockpit“ gelingen kann. Er ging dabei auf die gegenwärtigen Herausforderungen in der Intralogistik ein: Ein steigender, internationaler Wettbewerbsdruck und einer – damit verbundenen – stetigen Steigerung der Effizienz der innerbetrieblichen Abläufe. Zum einen kann durch die Digitalisierung der Prozesse auf dem Shopfloor Fortschritte erzielt werden, zum anderen ist aber auch zu beachten, dass die betriebsinternen Prozesse auch bezüglich des Lean-Gedankens überprüft werden: Lean Management ist das führende Konzept der Unternehmen, um Verschwendung in Prozessen zu reduzieren, die Produktivität zu steigern und Abläufe kontinuierlich zu verbessern – und sollte vor oder bei Einführung der Software beachtet werden. Als Fazit lässt sich für die Intralogistik festhalten, dass durch die Erfassung und Analyse der Daten der kompletten Supply Chain insgesamt eine größere Resilienz und Transparenz erreicht werden kann.
Veranstalter
Die Veranstaltung wurde von ProduktionNRW angeboten. ProduktionNRW ist das Kompetenznetz des Maschinenbaus und der Produktionstechnik in Nordrhein-Westfalen und wird vom VDMA NRW durchgeführt. ProduktionNRW versteht sich als Plattform, um Unternehmen, Institutionen und Netzwerke untereinander und entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen, zu informieren und zu vermarkten. Wesentliche Teile der Leistungen, die ProduktionNRW erbringt, werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.