In dem Erfahrungsaustausch wurde das Thema KI im Unternehmen von der sicheren Anwendung bis zur strategischen Umsetzung besprochen und diskutiert.
Wie bringe ich KI ins Unternehmen? Wie erweitere ich mein eigenes Produkt mit KI und stoße Innovationen an? Wie schule ich meine Belegschaft am besten zum Thema KI? Wie gelingt der Einstieg in KI – strukturiert und sicher?
Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in den betrieblichen Alltag – auch im industriellen Mittelstand. Doch wie gelingt der Einstieg in die KI-Nutzung, ohne Sicherheitsbedenken zu vernachlässigen? Wie kann man KI schrittweise strategisch verankern und echte Wertschöpfung erzielen? Der Web-Workshop „KI im Unternehmen – von sicherer Anwendung bis zur strategischen Umsetzung“ richtete sich an Fach- und Führungskräfte aus dem Innovationsmanagement und aus dem Personalwesen, die sich mit diesen Fragen beschäftigen – oder einen strukturierten Impuls für erste KI-Schritte suchen. Zwei Vorträge gaben hierzu einen praxisnahen Einblick in unterschiedliche Perspektiven auf das Thema: intern, strategisch, sicher.
Dr. Manuel Niever (Head of Strategy and Transformation, esentri AG) hob in seinem Impulsvortrag „KI im Maschinenbau: Vom Pilotprojekt zur echten Wertschöpfung“ darauf ab, dass es einer soliden KI-Strategie bedürfe, um Wettbewerbsvorteile zu sichern und innovative Lösungen zu entwickeln. In manchen Unternehmen probiere jede Abteilung eigenständig etwas aus, ohne eine zentrale Steuerung. Der Blick aufs große Ganze fehle. Einzellösungen für Einzelprobleme brächten aber keinen nachhaltigen und unternehmensweiten Mehrwert. Essenziellen Voraussetzungen für KI-Nutzung seien: Strukturierte Dateninfrastruktur, verbindlichen Richtlinien zum Umgang mit KI, ausreichenden Kompetenzen im Team, Akzeptanz für KI-basierte Lösungen. Der Vorteil bzw. der unternehmerische Mehrwert, der sich durch digitale Technologien und Prozesse ergebe, skizzierte Niever wie folgt: Effizienz- und Produktivitätssteigerung durch Prozessautomatisierung, Verbesserung der Kundenerfahrung durch personalisierte und innovative Dienstleistungen, Echtzeit-Überwachung und Steuerung von Prozessen und Systemen für schnellere Reaktionszeiten, Kosteneinsparungen durch Reduzierung manueller Arbeit und Implementierung effektiverer Prozesse, Verbesserte Entscheidungsfindung durch Echtzeit-Analysen und Datenvisualisierung.
Josephine Bonica (Geschäftsführerin MAKI42 GmbH, eine Tochter der GAL Digital GmbH) ging in ihrem Vortrag „Interne KI: Wie mache ich KI bezüglich meines Know-Hows sicher?“ auf die Aspekte Sicherheit und Datenschutz ein. Laut dem 2024 Work Trend Index Annual Report von Microsoft und LinkedIn brächten 78 % der Arbeitnehmer aller Altersgruppen ihre eigenen KI-Tools mit in den Betrieb. Ein Unding in Sachen Sicherheit und Datenschutz, so die Referentin. Welche Folgen der unreflektierte Umgang mit KI-Lösungen haben kann, erläuterte Bonica am Beispiel von Samsung, wo Mitarbeiter vertrauliche Daten an ChatGPT gesendet hatten, um sich die Arbeit zu erleichtern. Über das Samsung-Datenleck, was sich in Folge dieses Verhaltens aufgetan hatte, wurde in Presse, Funk und Fernsehen berichtet, so Bonica. Um Sicherheit und Datenschutz auf hohem Niveau zu gewährleisten, seien daher folgende Punkte unerlässlich: Datenschutzfolgeabschätzung, lokaler Datenschutzansprechpartner, EU-Server, die Datenhoheit gewähren, C5-Testat zertifizierte Server, Pseudonymisierung vor KI-Nutzung.
Die Teilnehmenden wurden zur aktiven Mitgestaltung eingeladen – sowohl im Chat als auch in den Gruppenarbeiten. Die Breakout-Sessions ermöglichten vertiefte Diskussionen mit den Referenten. Die Online-Veranstaltung bot den Teilnehmern wertvolle Impulse für die eigene Unternehmenspraxis.
Veranstalter
Die Veranstaltung wurde vom VDMA Nord in Kooperation mit ProduktionNRW angeboten. ProduktionNRW ist das Cluster des Maschinenbaus und der Produktionstechnik in Nordrhein-Westfalen und wird vom VDMA NRW durchgeführt. ProduktionNRW versteht sich als Plattform, um Unternehmen, Institutionen und Netzwerke untereinander und entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen, zu informieren und zu vermarkten. Wesentliche Teile der Leistungen, die ProduktionNRW erbringt, werden aus Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.