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KI im Produktionskontext vor Ort

Am 6. April 2022 fand die zweite Veranstaltung der Technologietransferreihe Industrie 4.0 in der LPS Lern- und Forschungsfabrik der Ruhr-Universität Bochum statt. In dieser Veranstaltung stand das Thema „Künstliche Intelligenz (KI) im Produktionskontext vor Ort” im Fokus. Ziel dieser Veranstaltung war es, Anwendungspotenziale von KI in der Produktion aufzudecken und die Teilnehmenden genau dort abzuholen, wo deren Unternehmen aktuell stehen, sei es bei der Analyse des Bedarfes oder bereits beim ersten Einsatz einer Künstlichen Intelligenz.

Nach einem Impulsvortrag zur Künstlichen Intelligenz wurden Methoden zur strukturierten Implementierung von KI-Anwendungen vermittelt. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter Marius Knott und Tobias Schmelter vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen/Ruhr-Universität Bochum erläuterten in anschaulichen Beispielen die Grundlagen zum Verständnis der Künstlichen Intelligenz.

Für den anschließenden Workshop stand in der LPS Lern- und Forschungsfabrik eine eigene Montagezelle für ein Beispielprodukt zur Verfügung, bei dem der gesamte Fertigungsprozess von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt und nachvollzogen werden konnte.

In Gruppenarbeiten wurde die praxisorientierte Anwendung der vermittelten CRISP-DM-Methode umgesetzt. CRISP-DM steht dabei für „Cross Industry Standard Process for Data Mining” und ist ein Standard-Vorgehensmodell für das Data Mining. Dazu wurde mit einem Demonstrator ein KI-basierter Ansatz in einer visuellen Qualitätskontrolle aufgezeigt. Der Demonstrator war Teil der Montagelinie eines Flaschenverschlusses UniLokks. Nach der Montage des UniLokks wurde mittels der KI-Applikation eine visuelle Qualitätskontrolle durchgeführt, um Qualitätsunterschiede bei der Fertigung und Montage der Einzelteile aufzudecken. Durch eine Kamera wurden Bilder des UniLokks aufgenommen und gelabelt, anhand derer in einem weiteren Schritt das KI-Modell trainiert werden kann. Den Teilnehmenden wurden außerdem die Stärken und Schwächen dieser Technologie erläutert.

Einen Input zu weiteren Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz im Büroalltag, gaben die Mitarbeiterinnen des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Saarbrücken Tsvetelina Ilieva und Laura Bies. Low-Code-Anwendungen ermöglichen Programmier-Laien mit Hilfe visueller, modellbasierter Methoden die Entwicklung von Programmen. Anhand einer solchen Low-Code-Plattform wurde aufgezeigt, wie diese als einfache Form einer KI im Dokumentenmanagementsystem für die Erstellung automatisierter Workflows genutzt werden kann.

Neben den Vorträgen und dem Workshop entstand ein reger Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern, wobei deutlich wurde, dass sowohl im Produktionsprozess als auch der Organisation von Dokumentationsprozessen die Künstliche Intelligenz eine zielführende Unterstützung sein kann, die jedoch vielfach noch in den Kinderschuhen steckt.

Veranstalter

Die Veranstaltung wurde von ProduktionNRW angeboten. ProduktionNRW ist das Kompetenznetz des Maschinenbaus und der Produktionstechnik in Nordrhein-Westfalen und wird vom VDMA NRW durchgeführt. ProduktionNRW versteht sich als Plattform, um Unternehmen, Institutionen und Netzwerke untereinander und entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen, zu informieren und zu vermarkten. Wesentliche Teile der Leistungen, die ProduktionNRW erbringt, werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.