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Innovationen schaffen mit dem Werkzeug Adobe Kickbox

Im Zuge des Erfahrungsaustausches „Innovation mit Adobe Kickbox“ wurden zunächst die Teilnehmenden nach ihren Kenntnissen zum Thema befragt. Ergebnis der Selbsteinschätzung war: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestehen jeweils zur Hälfte aus „Fortgeschrittenen“ und „Anfängern“. Diese kommen hauptsächlich aus den Bereichen Innovationsmanagement und Business Development sowie zu einem geringeren Anteil aus Forschungs- und Entwicklungsabteilungen.

Bei der Frage „Wie innovativ ist Ihr Unternehmen?“ ergab sich ein heterogenes Bild: Bezüglich der Prozessinnovationen sind die befragten Unternehmen im Durchschnitt gut aufgestellt, bezogen auf Produktinnovationen hingegen ist ein Teil gut und der andere Teil eher schlecht positioniert. Im Hinblick auf Geschäftsmodellinnovationen wird insgesamt noch ein großes Potenzial gesehen. Dies gilt ebenso für den Bereich der disruptiv-radikalen Innovationen. Die Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmer hatten die Möglichkeit, im Vorfeld Fragen einzureichen. Von besonderem Interesse war dabei: „Wie schaffe ich es, trotz hoher Arbeitsbelastung, dem Thema Innovation genügend Raum zu geben? Ist es möglich, systematisch und regelmäßig Innovationen auf den Weg zu bringen? Wie kann man die Adobe Kickbox anwenden und welchen Mehrwert bringt sie im Innovationsprozess?“

Ingo Lewerendt, Trainer und Coach bei der MSC Management Seminar Center GmbH beantwortete diese Fragen und stellte darüber hinaus das Instrument „Adobe Kickbox“ vor. Die Herausforderung ist seiner Auffassung nach, dass viele Mitarbeiter in ihren Firmen zur Effizienz angehalten werden und in einer „Denkrinne“ gefangen sind, die auf „maximales Abschöpfen“ und „Return on invest“ fokussiert ist. Negative Abweichungen vom Plan werden fast immer als „Fehler“ angesehen, so dass Tugenden, die für Innovation förderlich sind, unterdrückt und verhindert werden.

Um dieser Negativspirale zu begegnen, werden bei der Kickbox folgende drei Prinzipien betont: 1. If you fail, fail cheap, 2. If you fail, fail fast, 3. If you fail, fail forward – demzufolge ist bei einem Innovationsprozess zu beachten, dass man bereits mit geringen Ressourcenaufwand lernen kann, ob und wie etwas funktioniert. Der Adobe Kickbox-Innovationsprozess ist dabei in zwei Phasen unterteilt. Zunächst gilt es, die Idee, die man sich überlegt hat, „zu beweisen“, das heißt, es wird ein mehrstufiger Prozess durchlaufen, der mit der „Einreichung der Idee“ beginnt und mit einem „Ideen-Pitch“ endet. War dieser Pitch vor einem Gremium erfolgreich, startet die zweite Phase des Adobe-Kickbox-Prozesses: die Generierung eines Marktsoges.

Die zweite Phase ist wieder in mehrere Stufen unterteilt, bei dem die Ideengeberin oder der Ideengeber ein Team zusammenstellt und ein Budget erhält. Darauf aufbauend werden verschiedene Prototypen erstellt – wie zum Beispiel ein Minimum Viable Product – diese werden anschließend wieder vor einem Entscheidungsgremium präsentiert. Wird diese Idee für gut befunden, startet ein Scaleup- und Verwertungsprozess.

Basierend auf der Vorstellung der Theorie der Adobe Kickbox, wurde im Anschluss in Kleingruppenarbeiten mit dem IT-Tool Mural die Anwendung der Kickbox geübt. Einzelne Aspekte der vorgestellten Kickbox wurden thematisiert und auf Anwendbarkeit im eigenen Unternehmen überprüft. Für eine der Gruppen war zum Beispiel das Testen und der Prototypenbau besonders relevant: Wichtig ist in diesem Fall auch, wie man die Voraussetzung zur Herstellung dieser Prototypen schaffen kann. Es wurde klar, dass Werkzeuge, wie gut ausgestattete Labore, Rapid Prototyping und hochwertige 3D-Drucker eine wertvolle Unterstützung sein können. Allerdings können Prototypen auch nicht alle späteren Hürden, wie zum Beispiel die CE-Konformität, gleich beachten.

Als zweites Thema untersuchte die Gruppe auch die Frage, wie optimale Rahmenbedingungen für Innovationen in der eigenen Firma geschaffen werden können, um Innovationsprozesse, unterstützt durch ein Instrument wie die Adobe Kickbox, überhaupt erst zu ermöglichen. Dabei spielen Aspekte wie die Unternehmenskultur, Ressourcen für Innovationen und Freiräume für Mitarbeiter zum Schaffen von Neuem, eine wichtige Rolle. Wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind oder ein Change Management bereits in der Vergangenheit gescheitert ist, dann ist die Anwendung von Instrumenten wie der Adobe Kickbox nicht unbedingt erfolgsversprechend.

Veranstalter

Die Veranstaltung wurde von ProduktionNRW angeboten. ProduktionNRW ist das Kompetenznetz des Maschinenbaus und der Produktionstechnik in Nordrhein-Westfalen und wird vom VDMA NRW durchgeführt. ProduktionNRW versteht sich als Plattform, um Unternehmen, Institutionen und Netzwerke untereinander und entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen, zu informieren und zu vermarkten. Wesentliche Teile der Leistungen, die ProduktionNRW erbringt, werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.