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Digitalisierungspotenziale nutzen

Je nach Ausgangssituation des Maschinen- und Anlagenbauunternehmens müssen Unternehmen nicht unbedingt das Ziel haben, eine vollständig autonom laufende Smart Factory zu erreichen. Und nicht jedes Unternehmen sollte tatsächlich eine Smart Factory anstreben – so die einführende Aussage zu der ProduktionNRW-Veranstaltung „Smart Factory“ am 21. Februar 2022.

„Smart Factory“ könnte auch bedeuten, dass selbstoptimierende Prozesse und Maschinen sowie Eine Smart Factory würde auch bedeuten, dass selbstoptimierende Prozesse und Maschinen sowie eine komplette Autonomie der Fabrik erreicht würde. Interessant sind daher für die meisten Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt eher die ersten Schritte zur Smart Factory. Die Referenten Alexander Schnichels, Smart Factory Expert von der LMX Business Consulting GmbH, und Dr. Christian Pixberg, Managing DirectorMX/IOT von thyssenkrupp Materials IoT GmbH, wiesen auf die Bedeutung des Lean Managements als Grundlage für den digitalen Transformationsprozess hin. Wie immer gilt das Motto: „Ein schlechter Prozess ist auch ein schlechter digitaler Prozess“.

Sechs Stufen der digitalen Transformation zur Smart Factory

Auf dem Weg zu einer Smart Factory gilt es, verschiedene Stufen oder Phasen der Digitalisierung zu berücksichtigen. Ein vorgestellter Ansatz unterteilt den Prozess der digitalen Transformation in sechs „Evolutionsstufen“. Am Anfang sollte zum Beispiel folgende Fragen geklärt werden:  Wo stehen wir aktuell? Wo wollen wir hin auf dem Weg zur Digitalisierung? Welche Schritte müssen wir gehen und was sind möglicherweise die Hindernisse bei der Transformation? Bei den ersten beiden Stufen geht es darum, sich mit der Digitalisierung von Daten zu beschäftigen. Das heißt um die Erfassung von Daten und der anschließenden Vernetzung von Datenquellen. Es ist zu überlegen, wie diese Daten zu erfassen sind – geschieht dies über Sensorik oder sind manuelle Eingaben sinnvoller?

In der dritten Stufe wird das Verfügbarmachen von Informationen thematisiert. Für die Visualisierung des Ist-Status und der Historie der Informationen können beispielsweise Dashboards hilfreich sein. Es gilt herauszufinden, was gerade in der spezifischen Maschine oder Anlage passiert. Ist dieser Schritt vollzogen, wird in der vierten Stufe das „Warum?“ näher betrachtet: Warum gibt es zum Beispiel eine Abweichung bei der Temperatur oder dem Druck – Datenanalysen dienen beim Herausfinden von Korrelationen und Anomalien sowie Mustern und Trends, um Ursache und Wirkung zu verstehen.

In der fünften Stufe wird vorausgesagt, was passieren könnte – das heißt, mit Predictive Analytics wird auf das frühzeitige Erkennen von Trends und Mustern abgezielt. Hier steht die Frage „Was wird passieren“ im Vordergrund. Um eine tatsächliche Smart Factory zu erreichen, müssten in Stufe sechs die Prozesse und Maschinen sich selbst optimieren können.

Drei Transformationsansätze zur Smart Factory

Im Rahmen der Veranstaltung wurden ebenso drei mögliche Transformationsansätze auf dem Weg zu einer Smart Factory diskutiert:
1.    die Top-Down-Einführung mit Fokus auf Technologien
2.    die Top-Down-Transformation mit dem Schwerpunkt auf der Vision oder Strategie des Top-Managements.
3.    die präferierte Variante der „Bottom-Up-Pilotierung“. Hier dient der Wertstrom als Orientierungshilfe und der Prozess beziehungsweise Mensch steht im Fokus. Es wird dabei Wert auf einen „Leuchtturm mit messbarem Nutzen“ gelegt, der alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begeistert.

Veranstalter

Die Veranstaltung wird von ProduktionNRW angeboten. ProduktionNRW ist das Kompetenznetz des Maschinenbaus und der Produktionstechnik in Nordrhein-Westfalen und wird vom VDMA NRW durchgeführt. ProduktionNRW versteht sich als Plattform, um Unternehmen, Institutionen und Netzwerke untereinander und entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen, zu informieren und zu vermarkten. Wesentliche Teile der Leistungen, die ProduktionNRW erbringt, werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.