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Studie: Update Wachstumsmotor Maschinenbau NRW

Handlungsbedarf und Chancen – Empfehlungen für Unternehmen und Politik

Die Studie zeigt: Der Maschinen- und Anlagenbau ist mit rund 200.000 Beschäftigten, 40 Weltmarktführern und einem Jahresumsatz von rund 54 Mrd. Euro die größte Industriebranche in Nordrhein-Westfalen.Doch die Branche steht unter erheblichem Wettbewerbsdruck und ist operativ und strategisch gefordert, um die Rolle als Wachstumsmotor zu behaupten. EU, Bund und Land müssen dabei für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen.  

Zentrale Ergebnisse der IW-Studie

Zwischen 2015 und 2023 wuchs der Maschinen- und Anlagenbau in NRW langsamer als im Bundesdurchschnitt. Die Beschäftigung ging leicht zurück, die Auslandsumsätze entwickelten sich unterdurchschnittlich. Gleichzeitig ist die Branche hochinnovativ und technologisch stark, jedoch bleiben viele Potentiale ungenutzt. Die Unternehmen des Maschinenbaus sind im internationalen Wettbewerb von Standortnachteilen betroffen, etwa durch hohe Kosten, Bürokratie und Infrastrukturmängel.

Handlungsempfehlungen für den Maschinenbau in NRW  

Die Studie identifiziert vier Zukunftstrends, die der Maschinen- und Anlagenbau bewältigen muss:

  • Veränderungen der Arbeitswelt
  • Herausforderungen und Chancen durch Digitalisierung
  • Transformation zu Dekarbonisierung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
  • globaler Wettbewerbsdruck (handelspolitische Konflikte und chinesische Wettbewerber)

Um sich diesen Zukunftstrends erfolgreich zu stellen, gibt die Studie den Unternehmen konkrete Empfehlungen:

  • Fachkräftesicherung aktiv gestalten: Unternehmen sollten ihre Personalstrategien anpassen, in Aus- und Weiterbildung investieren und gezielt mit Bildungseinrichtungen kooperieren.
  • Digitalisierung strategisch nutzen: Die Herausforderung der Digitalisierung aktiv und nicht abwartend annehmen. Gezielt Business Cases für Digitalisierung entwickeln. Manufacturing-X bietet Chancen für datenbasierte Geschäftsmodelle.
  • Potenziale von Green-Tech ausschöpfen: Nachhaltige Produkte und Prozesse bieten neue Marktpotenziale. Die Branche sollte die vorhandenen Förderprogramme für ökologische Innovationen stärker nutzen und sich in Netzwerke zur Kreislaufwirtschaft einbringen.
  • Exportstrategien überdenken: Neue Märkte identifizieren und Wettbewerbsstrategien anpassen. 
Handlungsempfehlungen für EU, Bund und Land NRW

Die Unternehmen benötigen günstige, verlässliche und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche sind EU, Bund und Land daher gefordert, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so auszugestalten, dass Hemmnisse abgebaut werden und Unternehmen ihr Potential besser entfalten können:

EU
  • Handelsabkommen weiter vorantreiben, um Zugang zu Auslandsmärkten zu stärken
  • EU-Binnenmarkt stärken
  • Bürokratieabbau umsetzen
Bund
  • Kostenbelastungen für Unternehmen begrenzen bzw. senken (Steuern, Sozialabgaben, Bürokratiekosten)
  • Verkehrsinfrastruktur verbessern, Planungsverfahren beschleunigen
  • Förderinstrumente weiterentwickeln
NRW
  • Gewerbesteuer reformieren (Kommunalfinanzierung so gestalten, dass hohe Hebesätze nicht länger notwendig sind)
  • Förderlandschaft strukturieren (Programme bündeln, Transparenz erhöhen)
  • Innovationsökosystem stärken (Forschungseinrichtungen und Unternehmen besser vernetzen)
Rolle des Clusters ProduktionNRW

Im Rahmen der regionalen Innovationsstrategie des Landes gibt es die Cluster-Strategie, in deren Rahmen das Cluster ProduktionNRW den Maschinebau unterstützt. Die Studie empfiehlt dem Cluster eine zentrale Rolle bei der Zukunftssicherung des Maschinenbaus einzunehmen, als

  • Informationslotse: Zielgruppengerechte Information der Branche,
  • Vernetzungsplattform: Kooperationen initiieren. Partner sichtbar machen,
  • Impulsgeber: Trends erkennen und daraus Handlungsempfehlungen ableiten und erarbeiten,
  • Serviceanbieter: Tools zur Exportanalyse, Förderberatung und Innovationsunterstützung bereitstellen.

Die komplette Studie können Sie hier einsehen: