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Neue Raumkonzepte – auch für den Maschinen- und Anlagenbau?

Seit den letzten zwei Jahren bietet auch der Maschinen- und Anlagenbau in NRW für bestimmte Bereiche im Unternehmen verstärkt Homeoffice-Möglichkeiten an. Die erprobten Regelungen zum mobilen Arbeiten werden den zukünftigen Arbeitsalltag auch weiterhin prägen und verändern. Trotz der Zunahme an Homeoffice werden die Büroflächen aber nicht weniger wichtig, sondern gewinnen sogar an Bedeutung.

In einer zunehmend hybriden Arbeitswelt stellen sich viele Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau die Frage, welche Rolle die eigenen Büros in Zukunft haben werden. Um diese Frage zu diskutieren, hat ProduktionNRW am 11. Februar 2022 einen virtuellen Erfahrungsaustausch organisiert.

Ausgangsthesen als Grundlage

Andrea Veerkamp-Walz, Referentin der VDMA Business Advisory, präsentierte zunächst einige Ausgangsthesen zur Gestaltung von zukünftigen Büroflächen. Die Bürogestaltung sollte von der Aufgabe der Räumlichkeiten abhängig sein. Eine Übernahme von schönen Büroflächen anderer Unternehmen ist wenig sinnvoll. Gleichzeitig gilt es, eine Wohlfühlatmosphäre für die Mitarbeitenden zu schaffen. Eine ausführliche Partizipation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist wichtig. Zum einen, um Informationen über die genaue Art der Arbeit zu erhalten und dadurch die Umgebung zu verbessern. Zum anderen, um einen erfolgreichen Change-Prozess zu etablieren. Dabei ist die Vermittlung der Ziele, des Bildes der Zukunft und der Weg dorthin essenzielle Bausteine des Change-Prozesses.

Der Weg zu neuen Arbeitswelten

Stefanie Fischer und Benjamin Bauske-von Berg, beide Senior Consultant bei M.O.O.CON GmbH, fokussierten sich im zweiten Vortrag konkret auf die neue Rolle des Büros. Gerade das Verhältnis zwischen mobilem und bürobasierten Arbeiten stellt neue Herausforderungen an die bisherige Fläche im Unternehmen. Damit das Büro als echte Alternative zum Homeoffice wahrgenommen wird, ist die Rolle des Büros als Ort des Zusammenkommens, der Konzentration und der Identifikation mit dem Unternehmen neu zu definieren.

Der Prozess zu neuen Raumkonzepten gelingt im Austausch mit Führungskräften und der Belegschaft. Über Workshops und der Analyse der Bürotätigkeiten lassen sich ableiten, wofür die neue Bürofläche zukünftig genutzt werden sollte. Um die Implementierung von neuen Arbeitswelten erfolgreich anzugehen, ist das Zusammenspiel von mehreren Faktoren wie Partizipation, Management Commitment und Kulturentwicklung notwendig.

In der anschließenden Diskussion wurde angemerkt, dass bei der Gestaltung von neuen Büroflächen überwiegend die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion unzureichend berücksichtigt werden. Diese profitieren von vielen Aspekten rund um New Work nicht direkt aufgrund der vielerorts noch zwingenden räumlichen Beziehung von Mensch und Maschine. In einigen Unternehmen besteht deshalb die Befürchtung, dass der Wandel zu New Work als Ungerechtigkeit für einen Teil der eigenen Beschäftigten wahrgenommen wird. In der Diskussion wurde aber auch deutlich, dass es für die Produktion ebenfalls Ansätze und Ideen gibt, das Arbeitsumfeld in diesem Bereich aufzuwerten.

Erfahrungsaustausch in Kleingruppen

Abschließend wurde deutlich, dass viele Unternehmen daran interessiert sind, die eigene Belegschaft wieder ins Unternehmen zu holen. Beispielsweise fallen für leerstehende Büros laufende Kosten an. Auf der anderen Seite haben sich viele Prozesse rund um Homeoffice erfolgreich etabliert. Um die Belegschaft wieder verstärkt ins Büro zu holen, sollte eine Übergangsphase etabliert werden, in denen die Vorteile aus beiden Welten gelebt werden – möglicherweise mit der Umgestaltung der eigenen Bürofläche.

Veranstalter

Die Veranstaltung wurde von ProduktionNRW angeboten. ProduktionNRW ist das Kompetenznetz des Maschinenbaus und der Produktionstechnik in Nordrhein-Westfalen und wird vom VDMA NRW durchgeführt. ProduktionNRW versteht sich als Plattform, um Unternehmen, Institutionen und Netzwerke untereinander und entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen, zu informieren und zu vermarkten. Wesentliche Teile der Leistungen, die ProduktionNRW erbringt, werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.