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Die neue Geopolitik: Auswirkungen auf den Maschinenbau

Der Krieg in der Ukraine zeigt es schonungslos auf: wir befinden uns in einer geopolitischen Zeitenwende. Geopolitik ist für die Maschinenbauindustrie in den letzten Jahren zunehmend wichtig geworden. Noch vor Kurzem war das Thema nur etwas für Experten: Die Globalisierung befand sich auf dem Höhepunkt und die Firmenlenker konnten sich auf Entwicklung, Herstellung und Vertrieb innovativer Produkte sowie die Kundenbetreuung konzentrieren. Heute nehmen die Handelshemmnisse weltweit zu und Freihandelsinstitutionen wie die WTO befinden sich in einer Dauerkrise. Die Welt droht in konkurrierende Machtblöcke zu zerfallen. Der Traum vom Freihandel wird damit zu einer Fata Morgana. Die Risiken für den globalen Export steigen und die Führungskräfte müssen lernen zu verstehen, wie sich der nächste internationale Konflikt auf das Geschäft auswirken wird. Kurz gesagt: Geopolitik steht heute auf ihrer Agenda.

Ulrich Ackermann, Abteilungsleiter, VDMA Außenwirtschaft, erläuterte in seinem Vortrag die neue Geopolitik und die Auswirkungen, die das drohende „Decoupling“ zwischen China und den USA, verursachen. Dieser Konflikt führt zu einer langfristigen Veränderung. Die beiden größten Volkswirtschaften versuchen, den Rest der Welt mit ihren Visionen für eine globale Weltordnung zu prägen. Schlüsselelemente für den Erfolg der europäischen Wirtschaft – nicht nur Freihandel, sondern auch Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, der Schutz geistigen Eigentums und freier Wettbewerb – könnten ausgehöhlt werden. Um gegenzuhalten, sind überzeugende Strategien in Europa dringend geboten.

Klaus Böhmer, Sales Director International, berichtete aus eigener Erfahrung über die Strategie von WAGO zum Umgang mit den zunehmenden geopolitischen Verwerfungen.In seinem Vortrag „The new global is local – Was bedeutet dies für ein mittelständisches Unternehmen?“ erläuterte er, wie WAGO seine vorhandene Infrastruktur nutzt und diese regional optimiert. Mit der Stärkung der regionalen Bedeutung dem Aufbau von weltweiten Produktionsstätten schafft WAGO kurze Lieferwege und reduziert die Abhängigkeiten von einem Standort. Das sorgt für eine größere Sicherheit für die Kunden und gleichzeitig eine größere Unabhängigkeit für WAGO selbst. Die Kunden schätzen die lokale Versorgung, denn diese gibt ihnen mehr Sicherheit.
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Ziel dieser Online-Veranstaltung war es, Antworten darauf zu finden, wie Unternehmen den zunehmenden Protektionismus im Dreieck USA, China und EU erleben, was er für den deutschen Maschinenbau bedeutet und mit welchen Strategien sich die Unternehmen vor den Folgen des Protektionismus schützen können.

Veranstalter

Die Veranstaltung wurde vom VDMA in Kooperation mit ProduktionNRW angeboten. ProduktionNRW ist das Kompetenznetz des Maschinenbaus und der Produktionstechnik in Nordrhein-Westfalen und wird vom VDMA NRW durchgeführt. ProduktionNRW versteht sich als Plattform, um Unternehmen, Institutionen und Netzwerke untereinander und entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen, zu informieren und zu vermarkten. Wesentliche Teile der Leistungen, die ProduktionNRW erbringt, werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.